Eine Regionalversammlung in Australien
Gruppenfoto bei der ersten Regionalversammlung der Statthaltereien für Asien und Ozeanien, die im Oktober 2015 vom Orden des Heiligen Grabes in Adelaide in Australien organisiert wurde.
Am 17. und 18. Oktober kam in Adelaide die erste Versammlung der Statthaltereien von Asien und Ozeanien zusammen, an der auch Großmeister Edwin O’Brien und Generalgouverneur Agostino Borromeo teilnahmen.
Das letzte Treffen der Statthaltereien des Ordens auf dem australischen Staatsgebiet – das allein schon fünf Statthaltereien zählt – fand 2004 statt. Paul Bartley, das australische Mitglied des Großmagisteriums, kommentierte dieses Ereignis während der Versammlung des Großmagisteriums im November in Rom sowie bei einem Gespräch, das er uns gewährte.
Im Gegensatz zu anderen Regionalversammlungen, wie derzeit die der Statthaltereien für Europa und Amerika, nahmen an der der Versammlung im Oktober nicht nur die Statthalter, sondern auch andere Mitglieder des Ordens teil, die verschiedene Funktionen in den Räten vor Ort wahrnehmen (Kanzler, Schatzmeister, Sekretär, Zeremoniar). „Dies hat dem Großmeister und dem Generalgouverneur sicher ermöglicht, andere Standpunkte kennenzulernen als bei den üblichen Treffen dieser Art“, erklärte Paul Bartley.
Die Sitzung über die Spiritualität des Ordens war ein sehr geschätzter Moment dieser beiden Tage in Australien. François Kunc, Richter am Obersten Gerichtshof, bereitete einen Beitrag vor, der alle Teilnehmer einbezog. Das Treffen zwischen den Statthaltern, Paul Bartley als Mitglied des Großmagisteriums, dem Generalgouverneur und dem Großmeister spielte ebenfalls eine bedeutende Rolle.
Paul Bartley wollte besonders die Arbeit hervorheben, die noch vor ihnen liegt, sowie die Dinge, die verbessert werden müssen. Denn die verschiedenen Statthaltereien verfolgen noch keine gemeinsame Linie, und nicht alle kennen die Dokumente, die der Zentralsitz des Ordens herausgibt. Diesbezüglich sagte das Mitglied des Großmagisteriums: „Ich glaube keineswegs, dass die Statthaltereien willentlich unsachgemäß handelt. Ich glaube vielmehr, dass sie sich schrittweise von den Regeln entfernt haben, ohne es zu merken. Doch abgesehen davon sind die Regeln für einen Ritterorden wichtig, und wir sollten daran arbeiten, eine gewisse Übereinstimmung zu erlangen.“
Wie berichtet wurde, ist jede Statthalterei an mehreren Fronten sehr aktiv, in erster Linie im Ehrenamt und im spirituellen Engagement, was eine Quelle großer Freude und Inspiration für den Orden überall auf der Welt ist. Wenn es in Zukunft mehr Zusammenarbeit und Austausch zwischen den Statthaltereien der Region gibt, wird dies sicher zu großartigen Ergebnissen führen.
Ein weiterer Punkt, der betont wurde, betrifft die Ausbildung der Statthalter. In der Tat ist viel von der Ausbildung der neuen Ritter und Damen die Rede, daher wird die Möglichkeit ins Auge gefasst, eine Ausbildungslaufbahn auch für die neuen Statthalter zu einzurichten.
Die Oktober-Versammlung brachte mehrere Ideen und Initiativen hervor, insbesondere den Wunsch, sich relativ regelmäßig zu treffen. Zunächst wurde für den 6. Dezember ein telefonisches Treffen zwischen den australischen Statthaltern geplant, und zwar in der Absicht, dies alle sechs Monate zu wiederholen. Zudem bemerkt Paul Bartley weiter, „haben wir begriffen, wie wichtig es ist, sich persönlich zu treffen, und was für eine ausgesprochen günstige Gelegenheit es ist, wenn der Großmeister und der Generalgouverneur anwesend sind.“ Mit etwas Humor führte er aus, Australien sei ja derart isoliert, dass es stets vor jeder Ansteckung sicher ist, die den Rest der Welt angreift, dass es deshalb aber auch nicht ganz einfach sei, dorthin zu reisen – weder für die Statthalter Asiens noch für die Europas. Der beste Vorschlag war also die Organisation eines Begegnungswochenendes in Singapur im Jahr 2016.
Paul Bartley schloss unser Gespräch mit folgenden Worten: „Wenn man vom Orden spricht, geht es weder um Ehren noch um Titel. Wir sind nicht zum Ruhm irgendeines unserer Mitglieder da!“
(1. Dezember 2015)