Ein frischer Wind weht in Lateinamerika
Das Treffen, das mit dem Kardinal-Großmeister am Sonntag, den 27. Oktober in Rocas do Vouga, dem Landsitz des Statthalters für Brasilien-São Paulo Manuel Tavares mit den Statthaltern für Lateinamerika stattfand, hat bei denen neue Begeisterung ausgelöst, die aus verschiedenen Gründen seit 2018 etwas weniger in Kontakt mit dem Großmagisterium standen. In der Tat waren seit dem letzten Präsenztreffen in Buenos Aires sechs Jahre vergangen. Die COVID und andere negative Umstände hatten dieses erneute persönliche Treffen hinausgezögert, das nur zweimal per Videokonferenz stattgefunden hatte.
Welche neuen Elemente haben sich ergeben? Zunächst einmal wurde seither der Posten eines Vizegeneralgouverneurs mit Zuständigkeit für Lateinamerika geschaffen und den Fähigkeiten und der Einsatzbereitschaft von Enric Mas anvertraut, der es in enger Verbindung mit dem Großmagisterium ermöglicht hat, durch ständige Kontakte und häufige Besuche alle Aktivitäten in Rom mit denen in der Region zu koordinieren. Die Früchte dieser Arbeit waren zahlreich: In Argentinien kam es zu einer ermutigenden Wiederaufnahme des Dialogs zwischen den Ordensmitgliedern und dem örtlichen Episkopat, der zuvor auf einige Schwierigkeiten gestoßen war; in Brasilien sind nun Akteure aus verschiedenen Regionen tätig, was uns vertrauensvoll die Perspektive der Ausdehnung des Ordens in einem Land ins Auge fassen lässt, das über ein immenses Potenzial und eine immense Frömmigkeit verfügt. Mexiko spielt eine führende Rolle in der Ausbildung zugunsten der Nachbarländer. Im Mai dieses Jahres wurde eine neue Magistraldelegation in Santo Domingo eingerichtet und damit die Ausdehnung des Ordens in Mittelamerika eingeleitet. In diesem Zusammenhang fanden Besuche in Honduras, Panama und Guatemala statt und wurden direkte Kontakte mit den örtlichen Kirchenbehörden geknüpft. Der Wechsel an der Spitze der Statthalterei in Bogotá brachte neue Energie und neue Perspektiven für Kolumbien mit sich. Chile, Paraguay und Ecuador sind weitere Länder, in denen mögliche Eröffnungen geprüft werden. Der bevorstehende Wechsel an der Spitze der Statthalterei in Rio de Janeiro wird zwar Kontinuität gewährleisten, aber dem Rat der Statthalterei auch neue und junge Kräfte zuführen, die wahrhaft von der Liebe zum Heiligen Land angezogen werden und die der Kardinal-Großmeister persönlich kennenlernen konnte.
Die Atmosphäre großer Herzlichkeit und konstruktiver Absichten, in der das Treffen der lateinamerikanischen Statthalter in der beeindruckenden Coudelaria in der Nähe von São Paulo stattfand, wird sicherlich Früchte tragen. Die Initiative wurde von Kardinal Odilo Pedro Scherer, Großprior der Statthalterei und Erzbischof von São Paulo gefördert, der am ersten Teil des Treffens als Gast und Beobachter teilnahm und damit den bei der letzten Consulta eingeleiteten Geist der „Begleitung“ seitens der kirchlichen Einheiten voll und ganz verkörperte.
Die anschließenden Beiträge, die vom Generalgouverneur unter der geistlichen Leitung des Kardinal-Großmeisters moderiert wurden, führten zu lebhaften und konstruktiven Reflexionen sowohl über das Thema der spirituellen Vertiefung als auch über das der Spendenbeiträge, wobei von der Lehre der fünf grundlegenden Texte des Ordens ausgegangen wurde: die Satzung, das Buch über die Spiritualität, das Dokument über die Ausbildung, das neue Ritual und die neuen Bestimmungen (die derzeit fertig gestellt und in Kürze vorliegen werden), die der Kardinal-Großmeister zur weiten Verbreitung unter den Mitgliedern und zum eingehenden Studium empfohlen hat. Die Anwesenheit des Zeremoniars des Ordens, Monsignore Adriano Paccanelli betonte die Bedeutung einer größeren Aufmerksamkeit bei der Umsetzung der geltenden Rituale, während die Anwesenheit des Verantwortlichen für Kommunikation, François Vayne die Notwendigkeit bezeugte, die Aktivitäten des Ordens im Heiligen Land sowie die Hinweise des Großmagisteriums stärker zu verbreiten und den Dialog zwischen den Statthaltereien zu fördern.