Der Großmeister des Ordens bei den VIII. Jerusalem-Tagen von Miechów, Polen

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Le VIII giornate a Miecow - 1 Die Nachbildung der Ädikula des Heiligen Grabes in Polen aus dem 16. Jahrhundert steht am Ursprung einer bedeutenden Wallfahrt, die alle zwei Jahre stattfindet.

Kardinal Fernando Filoni wurde eingeladen, die Jerusalem-Tage zu leiten, die vom 13. bis 15. September 2024 in der polnischen Stadt in der Nähe von Krakau in Anwesenheit von Pater Francesco Patton, dem Kustos des Heiligen Landes stattfanden. In Miechów befindet sich die berühmte Grabeskirche, die eine Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem aus dem frühen 16. Jahrhundert birgt. Seit Jahrhunderten ist sie das Ziel gläubiger Pilger, die den auferstandenen Christus verkünden und lobpreisen wollen. Neben der Basilika befindet sich das Kloster, das von 1163 bis 1819 der Hauptsitz des Ordens der Regularkanoniker vom Heiligen Grab zu Jerusalem war. Seit 2010 ist es der geistliche und historische Sitz und die Kapitelkirche der Statthalterei für Polen des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, der am 8. Dezember 1995 in Polen eingeführt wurde.

Die Jerusalem-Tage wurden dieses Jahr am Fest der Kreuzerhöhung begangen, das den Mitgliedern des Ordens besonders am Herzen liegt und von Kardinal Filoni geleitet wurde. „Seit Jahrhunderten ist diese Basilika von Miechów ein heiliger Ort, der zum Nachdenken über das Geheimnis unserer Erlösung einlädt. Sie ist eine ständige Meditation über das Geheimnis des Todes und der Auferstehung des Herrn und das ist sie – liturgisch gesprochen – noch mehr an dem Tag, an dem die Kirche das Fest der Kreuzerhöhung feiert“, erklärte er zu Beginn seiner Predigt.

Le VIII giornate a Miecow - 2 Die Messe in Miechòw wurde vom Großmeister des Ordens geleitet.

In Anwesenheit der Mitglieder der polnischen Statthalterei des Ordens und aller Teilnehmer an den Jerusalem- Tagen, die seit 2010 alle zwei Jahre in dieser Stadt mit dem besonderen Anliegen begangen werden, für das Heilige Land zu beten, fuhr der Großmeister fort: „Seitdem der Glaube an den Auferstandenen, den Sohn Gottes, in diesem edlen Land Polen gepredigt wird, hat Gott selbst seinen gütigen Blick auf seine Bewohner gerichtet. Historisch betrachtet wollte man mit der Verbreitung der Verehrung des Heiligen Grabes im 16. Jahrhundert die Ädikula des Grabes Christi in Miechów nachbauen. In Wirklichkeit stellt das Heilige Grab des Herrn nicht einen der vielen, wenn auch bedeutenden Orte aus dem Leben Jesu dar, sondern den symbolischen Ort, der das Geheimnis des schmerzhaften Leidens und der glorreichen Auferstehung umschließt. Der Ort, an dem die gesamte Sendung Christi ihre Erfüllung gefunden hat, wie Jesus selbst bestätigt hat: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (Joh 12,24).

Die Jerusalem-Tage von Miechów werden seit 14 Jahren begangen und stellen eine wichtige Brücke zwischen dem Heiligen Land und Polen dar. Einer der Gründe für die Organisation dieser regelmäßigen Veranstaltung ist die Förderung der Unterstützung der Christen im Heiligen Land, insbesondere der Aktivitäten des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, die humanitäre und medizinische Hilfe, Ausbildungsstipendien und pastorale Hilfe für die Jünger Christi im Heiligen Land umfassen. Bei jeder Ausgabe der Jerusalem-Tage wird eine Wohltätigkeitssammlung für die Waisenhäuser Homes of Peace auf dem Ölberg in Jerusalem und in Bethlehem durchgeführt, die von der Kongregation der Schwestern der Heiligen Elisabeth geleitet werden.

Aus Anlass dieses Ereignisses wurde am 13. September im Nationalmuseum in Krakau eine Sonderausstellung eröffnet, in der unter anderem Meisterwerke und wertvolle Werke aus dem Schatz der Grabeskirche in Jerusalem und dem Terra Sancta Museum gezeigt wurden, welche polnische Pilger der Kustodie des Heiligen Landes geschenkt haben.

Le VIII giornate a Miecow - 3 Die Anwesenheit der Ritter und Damen des Ordens war bei den jüngsten Jerusalem-Tagen in Polen repräsentativ, insbesondere am Fest der Kreuzerhöhung am 14. September.

Während dieser spirituellen Zusammenkunft im „polnischen Jerusalem“, in Miechów, wurden die Fortschritte der zweiten Phase der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten im Inneren der Grabeskirche in Jerusalem vorgestellt und erläutert: Renovierung des Fußbodens, Schutzarbeiten an der Ädikula des Heiligen Grabes, Begleitung der archäologischen Ausgrabungen und Untersuchung der gefundenen Materialien dank der Arbeit der Fondazione Centra Conservazione e Restaura dei Beni Culturali La Venaria Reale (Zentrum für die Erhaltung und Restaurierung von Kulturgütern) in Turin und der Abteilung für Altertumswissenschaften der Universität La Sapienza in Rom.

Das Fest der Kreuzerhöhung am 14. September 2024 fiel mit dem 75. Jahrestag der Verleihung der kanonischen Rechtspersönlichkeit an den Ritterorden vom Heiligen Grab in Jerusalem zusammen, die Papst Pius XII. in seinem Apostolischen Schreibens Quam Romani Pontifices vom 14. September 1949 vorgenommen hatte.

„Alle zusammen haben wir Gott um Frieden und Versöhnung für alle Bewohner gebeten, die im Land Jesu leben und sich einmal mehr inmitten einer schweren politischen und militärischen Krise befinden und von einem Meer beispielloser Gewalt verschlungen werden“, betonte Andrzej Sznajder, der Statthalter des Ordens für Polen, der zusammen mit Domkapitular Franciszek Siarek, Priester der Pfarrei vom Heiligen Grab in Miechów, und mit Stanislaw Osmenda, dem Vorsitzenden des Organisationskomitees die treibende Kraft dieser Jerusalem-Tage ist.

 

 

(September 2024)