Das Engagement des Ordens vom Heiligen Grab auf dem amerikanischen Kontinent
Gespräch mit dem Vize-Generalgouverneur Patrick Powers, der das Wirken des Ordens in Nordamerika beschreibt und weitere Elemente über seinen jüngsten Besuch in Mexiko bekannt gibt. Diese Statthalterei befindet sich in einer geographischen Zone, für die er verantwortlich ist.
Was heißt es, Vize-Generalgouverneur zu sein? Wie definieren Sie die Beziehungen zwischen Nordamerika und dem Heiligen Land?
Die Verantwortung des Vize-Generalgouverneurs besteht darin, die Statthaltereien und Magistraldelegationen innerhalb des geographischen Gebietes zu beaufsichtigen, das ihm anvertraut wurde. In Nordamerika – der Region, für die ich verantwortlich bin – gibt es fünf Statthaltereien in Kanada, neun Statthaltereien in den USA und eine Statthalterei in Puerto Rico und in Mexiko. Alle diese Statthaltereien in Nordamerika stellen etwa 50% der Mitglieder der ganzen Welt. Sie spenden auch 65% der finanziellen Beiträge, die überall auf der Welt für den Orden gesammelt werden.
Möchten Sie eine Erfahrung von einer Ihrer jüngsten Reisen in Amerika mit uns teilen?
Im April waren meine Frau und ich in Mexiko, wo wir versucht haben, die Statthalterei zu verjüngen und dynamischer zu gestalten, denn bis vor kurzen und seit einigen Jahren hatten die Mitglieder keinen Statthalter. In der ersten Nacht sind wir mit den Mitgliedern des Ordens in Mexiko zusammengekommen. Nachdem wir mit ihnen die Vesper gebetet hatten, gingen Deb und ich in die Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe mit ihrem Rektor, Msgr. Enrique Glennie.
Nach 21 Uhr wird die „Tilma“ oder das Bildnis Unserer Lieben Frau von Guadalupe, das sich in den Mantel des heiligen Juan Diego eingeprägt hatte und mit ihm verschmolzen ist, in das Gewölbe gebracht, wo es die ganze Nacht eingeschlossen und beschützt wird. Msgr. Glennie öffnete das Gewölbe und gestattete uns einzutreten. So konnten wir eine halbe Stunde vor dieser „Tilma“ verbringen. Das war eine überaus geistliche und ergreifende Erfahrung.
Ich spürte ganz ehrlich, dass ich dort in der Gegenwart Unserer Lieben Frau stand, niederkniete und betete. Es war, als sei sie körperlich bei mir. Ich war so glücklich, dass mir diese Gelegenheit zuteilwurde! Bei der Messe am vorhergehenden Sonntag dachte ich an das Gebet, das ich in dem Moment sprechen wollte, in dem ich vor Unserer Lieben Frau stehen würde. Einer meiner Freunde, der an Krebs leidet, kam mir in den Sinn und ich betete für ihn. Es war ein wunderbarer Moment und ich bin sehr dankbar, diese Erfahrung gemacht zu haben. Die Verehrung Unserer Lieben Frau von Guadalupe ist außergewöhnlich.
Sie erschien Juan Diego im Jahr 1531. Damals bekehrten die Priester in Amerika etwa 30.000 Eingeborene pro Jahr. Während der zehn, auf die Erscheinung folgenden Lehren, bekehrten sich 9 Millionen Menschen zum Christentum. Es war so anregend, dorthin zu gehen und die Erfahrung ihrer Gottesverehrung zu machen.
Daraufhin gingen wir nach Morelia, wo wir mit Kardinal Alberto Suárez Inda, dem Erzbischof von Morelia zusammentrafen. Wir überbrachten ihm Nachrichten vom Orden und luden ihn ein, sich ihm anzuschließen.
Dann fuhren wir nach Guadalajara, wo wir uns mit Mitgliedern des Ordens trafen, die uns sehr warmherzig empfingen. Wir beteten die Vesper und aßen zusammen zu Abend; dann feierten sie das Fest des heiligen Patrick, meines Namenspatrons mit mir. Sie luden meine Frau und mich ein, am 12. Oktober wiederzukommen und mit ihnen an der Prozession von der Kathedrale bis zur Basilika ULF von Zapopan teilzunehmen. Wir nahmen ihre Einladung geehrt an. Es handelt sich um eine Prozession von elf Kilometern, an der sich über eine Million Menschen beteiligen!
Das Gespräch führte Mercedes De La Torre
(Sie können es ungekürzt auf Englisch nachlesen)
(22. Juni 2017)