Wünsche für 2021
Nach einem Jahr, das wegen der COVID-19-Pandemie schwierig war, die unzählige Todesopfer forderte, nach einer Krise in den Beziehungen und wirtschaftlichen Problemen, die niemanden verschont haben, führt uns der sogenannte „Fluss“ der Zeit in das neues Jahr 2021, das von Erwartungen und Hoffnungen erfüllt ist. Wir alle wurden dazu gebracht, über die Wesentlichkeit des Lebens nachzudenken sowie über den Sinn, der den Dingen zukommt, die zählen: die individuelle Identität und Gott, die Beziehungen zur Gesellschaft, zu den Armen, zur Umwelt, zur Vielfalt – einschließlich der kulturellen und religiösen Vielfalt – und zu unserer Zukunft.
Auch bei uns Damen und Rittern des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist es nicht anders. Unser Engagement für das Heilige Land ist trotz der allgemeinen Krise nicht zurückgegangen, sondern hat sich sogar noch verstärkt, indem wir uns bemühen, dieser ehrenvollen Verantwortung gerecht zu werden. Auch wenn wir keine Wallfahrten machen konnten, auch wenn wir Begegnungen oder die Teilnahme an fruchtbaren Initiativen oder deren Organisation einschränken mussten, so hat es doch nicht an der Ausbildungsarbeit gefehlt und die Großzügigkeit hat zugenommen.
Wir haben eine neue Satzung als Bezugspunkt für unsere Organisation, wir haben die Elemente unserer Spiritualität weiterentwickelt, wir haben ein neues Konzept für eine zweckmäßige Ordnung und ein passendes liturgisches Ritual, wir haben eine Reflexion über den Platz junger Menschen im Orden eingeleitet und wir prüfen sorgfältig, wie wir Ordensmännern und -frauen, die für das Heilige Grab und das Heilige Land besonders empfänglich sind, einen affektiven, spirituellen und assoziativen Beitritt vorschlagen können. Dazu kommen die vielen Projekte zur Unterstützung der christlichen Gemeinden im Lande Jesu. Wir achten auch auf Situationen dringender humanitärer Not, denn der Sinn der Nächstenliebe schließt alle ein.
Das Jahr 2021 beginnt also mit einem neu geschenkten Vertrauen zu Gott, denn wir wissen, dass alles Segen ist. Lassen Sie uns also in dieser Perspektive den Segen des Allerhöchsten entgegennehmen und geben wir ihn so weiter, wie Moses ihn an das Volk Gottes weitergegeben hat:
„Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig!
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden!“ (Num 6, 24-26).
Ich denke, das sind die schönsten, besten Wünsche, die wir einander für jeden Tag des neuen Jahres übermitteln können, und so wünsche ich Ihnen ein gutes neues Jahr 2021!
Fernando Kardinal Filoni
(Januar 2021)