Stimmen aus dem Heiligen Land

Die wirtschaftliche Eingliederung von Frauen und Jugendlichen in Palästina und die Präsenz des Vikariats Sankt Jakobus in Israel

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Vicariato San Giacomo_1 Das Vikariat Sankt Jakobus, das die Hebräisch sprechenden Katholiken in Israel vereint, steht im Dienst äußerst aktiver Pfarrgemeinden mit insbesondere sehr engagierten Gruppen junger Erwachsener.

Die Gegebenheiten im Heiligen Land, die der Orden unterstützt, haben nicht nur Gesichter, sondern auch Stimmen.

Während der Sommermonate haben wir beschlossen, kurze Podcasts zu teilen, die über verschiedene Initiativen zum Nutzen der lokalen Bevölkerung sprechen und die die Ritter und Damen des Ordens durch die Stimmen derer, die diese Projekte tragen, näher kennen lernen können.

P. Piotr Zelazko, Patriarchalvikar für das Vikariat Sankt Jakobus, in dem die Hebräisch sprechenden Katholiken in Israel zusammenkommen, berichtet über die fünf Gemeinden, die statt Arabisch – wie die historische katholische Gemeinde im Heiligen Land – Hebräisch sprechen. Es handelt sich um äußerst aktive Pfarrgemeinden mit dynamischen Jugendgruppen, Gruppen für junge Erwachsene und Aktivitäten wie Sommerlager für Kinder, Wochenenden für Familien, aber dieses Jahr auch eine neue Initiative für ältere Menschen, um ihnen ein gemeinsames Wochenende zu ermöglichen. Ein weiterer besonderer Dienst, der von diesem Vikariat angeboten wird, ist die Unterstützung von Hebräisch sprechenden Gefangenen. All dies kommt zu dem geistlichen Leben hinzu, das durch die Sakramente genährt wird und in jeder Gemeinde stattfindet.

Das Vikariat Sankt Jakobus, das aus kleinen Gemeinden besteht, die zusätzlich zu den normalen Bedürfnissen einer Pfarrei vor der Herausforderung stehen, ihre Texte in eine andere Sprache zu übersetzen und somit die damit verbundenen Kosten decken zu müssen, dankt durch die Stimme seines Seelsorgers aufrichtig dem Orden vom Heiligen Grab, dessen Unterstützung ihm ermöglicht, seinen Auftrag zu erfüllen. Da diese Gegebenheit der katholischen Kirche die gleiche Sprache wie die jüdische und israelische Welt spricht, hat sie auch die privilegierte Berufung, als Brücke des Dialogs und der Begegnung mit ihr zu fungieren. „Wir versuchen, eine Brücke zwischen der israelischen Gesellschaft und der katholischen Kirche zu bauen. Wir versuchen, unseren jüdischen Freunden etwas über die Kirche und unseren katholischen Freunden etwas über das Judentum zu lehren. Wir führen viele Dialogprojekte durch“, schloss Pater Piotr.

Vicariato San Giacomo_2 Das Projekt AFAQ – das Wort bedeutet auf Arabisch „Horizont“ – fördert den Unternehmergeist und die Beschäftigung von christlichen Frauen und Jugendlichen in Palästina.

Eine weitere Initiative, von der Sie in unseren Podcasts hören werden, ist das AFAQ-Projekt für die Emanzipation, die Entfaltung des Unternehmergeistes und die Beschäftigung von christlichen Frauen und Jugendlichen in Palästina. Der Orden hat bisher über 200.000 USD zu diesem Projekt beigesteuert, das im September 2021 begann und vom Lateinischen Patriarchat von Jerusalem in Partnerschaft mit der Universität Bethlehem und in enger Zusammenarbeit mit einer Reihe von Pfarreien, katholischen Schulen und religiösen Organisationen durchgeführt wird.

Nisreen Mansour, die Koordinatorin des AFAQ-Projekts – das Wort bedeutet auf Arabisch „Horizont“ – erzählt, wie das Projekt nach einer ersten Phase, in der sie sich mit den Gemeinden traf, um die Initiative vorzustellen und die lokale Bevölkerung zu sensibilisieren, nun mit „Schulungen für junge Menschen ab 18 Jahren und Arbeitslose fortgesetzt wird, damit sie ihre Fähigkeiten weiter entfalten können und für den Arbeitsmarkt bereit sind“.

Das Ziel des Projekts besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen, um die wirtschaftliche Eingliederung dieser Personengruppen zu fördern, indem sie auch bei der Entwicklung kleiner unternehmerischer Projekte durch den Zugang zu Finanzierungen oder zu zinslosen Darlehen unterstützt werden. Dies wird „das Selbstwertgefühl der Begünstigten steigern und gleichzeitig zu einem Paradigmenwechsel beitragen: vom Gefühl, eine Minderheit zu sein, hin zu dem Gefühl, aktive Bürger und Akteure des Wandels in der palästinensischen Gesellschaft zu sein“, kommentierte Musa Rabadi, der Direktor des Instituts für gemeinschaftliche Partnerschaften an der Universität Bethlehem.

Wenn man schließlich aus dem Mund von Lara Matar, einer jungen Studentin der Universität Bethlehem hört, was sie bisher durch dieses Projekt erhalten hat, wird deutlich, wie wichtig es ist, diese jungen Menschen auf dem Weg zu beruflichem Wachstum und Emanzipation zu unterstützen: „Ich habe im Rahmen des AFAQ-Projekts an dieser Schulung teilgenommen, um zu lernen, wie man einen Lebenslauf schreibt und um mich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Ich habe gelernt, wo meine Schwächen und Stärken sind, was mein Selbstvertrauen gestärkt hat. Als ich als frischgebackene Absolventin auf den Arbeitsmarkt kam, wurde ich angeleitet, wie ich am besten nach einem Arbeitsplatz suchen kann.“

Diese Erfahrungsberichte sind als Audioversion in englischer Sprache auf der Website des Großmagisteriums www.oessh.va in der Rubrik Podcasts verfügbar: http://www.oessh.va/content/ordineequestresantosepolcro/en/podcast.html

 

Elena Dini

 

(August 2022)