Die Versammlung der katholischen Ordinarien im Heiligen Land rufen eine Einladung zur Gleichheit aus

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Assembly Catholic Ordinaries HL

In der Pressemitteilung, die am 20. Mai von der Versammlung der katholischen Ordinarien verbreitet wurde, werden klare, kräftige Worte geäußert, die von der politischen Situation diktiert zu sein scheinen, der es sichtlich nicht gelingt, Lösungen in dem Land zu finden, das uns so lieb und teuer ist.

„Gerechtigkeit und Frieden umarmen einander“: So lautet der Titel der Mitteilung, der dem Psalm 85 entnommen ist, der wie eine lange erwartete Verkündigung klingt und uns dazu bringt, den Blick nach oben auf Den zu richten, der wirklich dafür sorgen kann, dass „Gerechtigkeit vom Himmel herniederblickt“ (Ps 85,12).

„Wenn wir über die letzten Jahrzehnte nachdenken, in denen uns Frieden und Versöhnung versprochen wurden, aber mehr Hass und Unterdrückung, Korruption und Demagogie zuteil wurden, ist es an der Zeit, dass die Kirchen und geistlichen Führer auf einen anderen Weg weisen und darauf bestehen, dass alle, Israelis und Palästinenser, Brüder und Schwestern in der Menschheit sind. Die Kirchen bestehen darauf, dass wir einander lieben und in gegenseitigem Respekt und Gleichheit, gleich in Rechten und Pflichten, in diesem Land zusammenleben können“, schreiben die katholischen Ordinarien und greifen damit sicher das kürzlich von Papst Franziskus und dem Großimam von Al-Azhar unterzeichnete Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen wieder auf.  

Die Mitteilung fährt mit einer sachlichen Analyse der politischen Situation und einem Vorschlag fort, der die Diskussion offen lässt.

„Der Vorschlag für eine Zwei-Staaten-Lösung ist ins Leere gelaufen und wird vergeblich wiederholt. Tatsächlich scheint in der gegenwärtigen Situation jedes Gerede über eine politische Lösung eine leere Rhetorik zu sein. Deshalb fördern wir eine Vision, nach der jeder in diesem Heiligen Land die volle Gleichheit hat, die allen Männern und Frauen gebührt, die nach Gottes eigenem Abbild gleich sind. Wir glauben, dass die Gleichstellung, unabhängig von den politischen Lösungen, eine grundlegende Voraussetzung für einen gerechten und dauerhaften Frieden ist. Wir haben in der Vergangenheit in diesem Land zusammengelebt, warum sollten wir nicht auch in Zukunft zusammenleben?“


(Mai 2019)