Gemeinde-Partnerschaft und Unterstützung für das Heilige Land durch die Statthaltereien in ihren Diözesen

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Regali per Beit Sahour Familie Nunes aus der amerikanischen Pfarrei St. Mary in Massachusetts vor den Geschenken, die gesammelt wurden und in die Pfarrei Unsere Liebe Frau von Beit Sahour im Heiligen Land geschickt werden sollen.

Vor etwa zwei Jahren begann die Pfarrei St. Mary in Holliston, Massachusetts, USA, mit den Vorbereitungen für die Feier ihres 150-jährigen Bestehens. Die Gemeindemitglieder betonten, dass dieser Jahrestag mehr als eine Feier ihrer Vergangenheit sein sollte und dass sie ihn zu einer Gelegenheit machen möchten, in neuer Weise auf andere Menschen zuzugehen. Der Pfarrer der Gemeinde St. Mary, P. Mark J. Coiro schlug seinen Gemeindemitgliedern vor, eine Partnerschaft mit einer Pfarrei einzurichten, und zwar mit einer katholischen Glaubensgemeinschaft irgendwo auf der Welt, mit der sie eine Beziehung zum gegenseitigen Segen und zur gegenseitigen Unterstützung aufbauen könnten.

Die Statthalterei USA Northeastern stellte für die Gemeinde St. Mary den Kontakt mit dem Heiligen Land her Bei einer im Jahr 2016 von P. Coiro organisierten Wallfahrt der Pfarrei St. Mary ins Heilige Land, stellten P. Coiro und die teilnehmenden Gemeindemitglieder erschüttert fest, wie schwierig das Leben für die christliche Minderheit im Heiligen Land ist. Darin erkannte die Pfarrgemeinde im Heiligen Land eine Gelegenheit, eine interessante Partnerschaft aufzubauen.P. Coiro, Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, wandte sich an Gerry Foley, den Statthalter der Statthalterei USA Northeastern mit der Bitte, ihm zu helfen, eine Pfarrei im Heiligen Land ausfindig zu machen. Statthalter Foley prüfte den Antrag beim Treffen der nordamerikanischen Statthalter im Juni 2019, und Kardinal O’Brien begrüßte die Idee.
P. Coiro setzte sich mit Sami El Yousef, dem Generalverwalter des Lateinischen Patriarchats in Verbindung, und dieser bestimmte die Pfarrei Unsere Liebe Frau von Fatima in Beit Sahour als potenzielle „Partnerschaftsgemeinde“. Im Januar 2020 gab der Pfarrgemeinderat von St. Mary seine Zustimmung, der Pfarrei Unsere Liebe Frau von Fatima eine Einladung zukommen zu lassen, und im Februar 2020 nahm Pater Issa Hijazeen, der Priester der Pfarrei Unsere Liebe Frau von Fatima das Angebot einer Partnerschaft an.
Die beiden Pfarreien begannen ihren Austausch, indem sie sich gegenseitig im Gebet unterstützten. Pater Issa versprach, dass an jedem ersten Freitag im Monat die Abendmesse in der Pfarrei Unsere Liebe Frau von Fatima für die Gemeindemitglieder von St. Mary in Holliston gefeiert werden würde. Im Gegenzug wird in St. Mary am ersten Freitag des Monats die Morgenmesse für die Mitglieder der GemeindeUnsere Liebe Frau von Fatima gefeiert. In St. Mary beinhalten alle Wochenendmessen eine Fürbitte „für Pater Issa und die Gemeindemitglieder unserer Partner-Pfarrei, Unsere Liebe Frau von Fatima in Beit Sahour“. Jeden Mittwochabend betet Pater Issa bei der Anbetung für die Gemeindemitglieder von Holliston.

Die COVID-19 bringt das Projekt nicht zum Stillstand
Für März 2020 hatte die Pfarrei St. Mary eine Wallfahrt ins Heilige Land geplant. Dabei waren ein Treffen und eine Messe mit Pater Issa in der Kirche Unsere Liebe Frau von Fatima vorgesehen. Die Gemeindemitglieder von St. Mary spendeten mehr als 200 Englisch-Bücher, pädagogische DVDs und viele Kästen Buntstifte – alles brandneu – die die Pilger den Kindern der Schule des Patriarchats in Beit Sahour mitbringen sollten. Als Pater Issa die entsprechende Frage gestellt worden war, hatte er gesagt, dass Schulmaterialien am nützlichsten seien – vor allem die Bücher, da die Schüler täglich eine Stunde lang Englisch lesen.
Leider wurde die Pilgerreise wegen der COVID- 19-Pandemie verschoben. Daher konnten die Geschenke nicht mitgebracht, sondern mussten verschickt werden. Weitere Schulmaterialien sollen gesammelt und vor Ort gebracht werden, wenn die Wallfahrt dann in aller Sicherheit stattfinden kann, hoffentlich im März 2021.
„Diese Initiative erzeugt eine Menge Energie und Begeisterung innerhalb der Pfarrgemeinde St. Mary für den Dienst der Pfarrei Unsere Liebe Frau von Fatima in Beit Sahour“, freut sich Gerard Foley, Statthalter der Statthalterei USA Northeastern. „Dieses persönliche Bewusstsein und dieser Eifer wecken bei Jung und Alt in St. Mary ein größeres Interesse am Orden. Ein solches Interesse hilft der Statthalterei, sich mit kompetenten Kandidaten weiterzuentwickeln und über mehr Mittel zur Unterstützung der katholischen Kirche und der christlichen Präsenz im Heiligen Land zu verfügen“, schloss er.

Zwei Pfarreien blicken in die Zukunft
Die beiden Pfarreien prüfen auch die Möglichkeit eines von St. Mary finanzierten Stipendiums, das die gesamten jährlichen Schulgebühren eines Schülers in Beit Sahour übernehmen könnte. Sie hoffen auch, dass die Truppe 14 der ‚Boys Scouts of America‘ der Gemeinde St. Mary Verbindungen mit der Truppe der Pfadfinder Palästinas der Pfarrei Unsere Liebe Frau von Fatima in Beit Sahour knüpfen wird. Es sollte für die Jungen interessant sein zu entdecken, wie die Pfadfinderbewegung in einem anderen Land mit einer anderen Kultur gelebt wird.
Die Pfarrei St. Mary arbeitet derzeit an der Einrichtung eines Schwarzen Bretts in ihrem Gemeindezentrum, an dem die Gemeindemitglieder ihre neue „Partnerpfarrei“ mit folgenden Informationen kennenlernen können: die Geschichte der Pfarrgemeinde Unsere Liebe Frau von Fatima in Beit Sahour, aktuelle Ereignisse, Herausforderungen des Christentums im Heiligen Land. So wird schnell deutlich, wie sie sich einbringen können.
Alle sind gespannt, wie sich dieses neue Band zwischen den katholischen Brüdern in Holliston, Massachusetts und Beit Sahour entwickeln wird. Wir hoffen, dass dies zu persönlichen Freundschaften, geistlicher Bereicherung und einem besseren Verständnis des Lebens von Katholiken in verschiedenen Teilen der Welt führt. Wenn diese neue Erfahrung erfolgreich ist, wird die Statthalterei USA Northeastern andere Pfarreien innerhalb der Statthalterei ermutigen, Partnerschaften mit Pfarreien im Heiligen Land ins Auge zu fassen.

 

(Oktober 2020)