Bilanz über die Projekte, die der Orden im Heiligen Land unterstützt

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Lehrer Die Erhöhung der Gehälter der Lehrer: eine dringende Notwendigkeit, um die Qualität des Unterrichts in den katholischen Schulen zu erhalten. Copyright: Réseau Barnabé - écoles du Patriarcat latin de Jérusalem

Thomas McKiernan, der Vorsitzende der Heilig-Land-Kommission des Großmagisteriums stellt hier die laufenden oder kommenden Projekte vor, die zu der monatlichen Unterstützung hinzukommen, die der Orden allen Institutionen des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem zuwendet (Gemeinden, Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Kommunikationswerke usw.).


Ein Gymnasium in Israël
Dieses 2015 begonnene Projekt nimmt drei Jahre in Anspruch

Ein 2015 begonnenes Projekt läuft in Jaffa von Nazareth in Israel. Die Stadt zählt etwa 14.000 Einwohner, die alle Araber sind. 10.200 sind Muslime und 3.800 sind Christen, also 70% Muslime und 30% Christen. Es handelt sich um ein Projekt in drei Phasen: Die Schule muss saniert werden, um Platz für ein Gymnasium mit einem Informatik-Raum, einem wissenschaftlichen Labor und einem Sportraum innerhalb des Gebäudes zu schaffen. Damit dies möglich wird, muss das Haus der Schwestern und die Wohnung des Priesters in das neue Gebäude der Vorschule verlegt werden. Dies wird das zweite Gymnasium, das wir in Israel unterstützen; das erste befindet sich seit etwa drei Jahren in Rameh.
Wegen der vielfältigen und kostspieligen Baugenehmigungen, die die israelische Regierung auferlegt, nahm die erste Phase viel Zeit in Anspruch. Die meisten dieser Baugenehmigungen haben wir jetzt bekommen und bestimmte Bauarbeiten haben begonnen. Die Kosten für die erste Phase werden auf 1.281.000 Dollar geschätzt. Diese Phase wurde jetzt verlangsamt, doch die Bauarbeiten gehen weiter.


Eine Kirche in Jordanien
Ein gemeinsames Unternehmen zwischen den Gemeindemitgliedern und dem Orden

Ein weiteres, 2015 begonnenes Projekt sind die Kirche und der Mehrzweckraum in Marj Alhamam in Jordanien, einer Gegend von etwa 30.000 Einwohnern. Sie erinnern sich vermutlich durch meinen Bericht vom letzten Jahr daran, dass die Gemeinde etwa 300 Familien und 1500 Gemeindemitglieder zählt. Doch die christliche Bevölkerung der gesamten Gegend beläuft sich auf etwa 4000 Personen, und die Kirche und der Saal werden allen offenstehen. Derzeit haben wir nur eine kleine Kapelle. Die ersten Arbeiten wurden von einem christlichen Wohltäter vor Ort und von den Gemeindemitgliedern bezahlt, es handelt sich also um ein gemeinsames Unternehmen zwischen den Gemeindemitgliedern und dem Orden. Die Kosten des Projektes belaufen sich auf 495.000 Dollar. Es verspricht, eine sehr schöne Kirche zu werden.


Das Zentrum Unsere Liebe Frau vom Frieden in Amman
Ein Ort des Austauschs und des Teilens für die Kirche in Jordanien

Ebenfalls 2015 begann das Projekt für das Konferenzzentrum Unsere Liebe Frau vom Frieden in der Nähe von Amman in Jordanien. Das Zentrum Unsere Liebe Frau vom Frieden, das 2004 eröffnet wurde, ist auf die Sorge für jene Familien spezialisiert, die sich um körperlich und gesellschaftlich sehr eingeschränkte Menschen kümmern müssen. Da Jordanien derzeit das krisenärmste Gebiet im Nahen Osten ist, wurde das Zentrum Unsere Liebe Frau vom Frieden zu einem sehr gesuchten Ort für Vorträge und Begegnungen, auch für Exerzitien, Treffen von Priestern, Pfadfindern, kirchlichen und bürgerlichen Gruppen. Es gab dort eine teilweise vollständige Struktur, die wir gerade in ein Konferenzzentrum umwandeln. Die Kosten wurden auf 141.000 Dollar geschätzt.


Ein Kinderhort für die Kinder der ausländischen Arbeiter in Israel
Die Zusammenarbeit des Ordens mit dem Vikariat für Hebräisch sprechende Katholiken

Das Vikariat für Hebräisch sprechende Katholiken in Tel-Aviv teilt uns mit, dass die Migranten und Flüchtlinge ihre Kleinkinder irgendwo abgeben mussten, während sie arbeiten gingen, um das magere Einkommen für ihre Familien zu verdienen. Oft wurden 40 bis 50 kleine Kinder in Räumen ohne Fenster oder mit gelöschtem Licht untergebracht (damit sie viel schlafen) und von einem nicht qualifizierten Arbeiter gehütet. Zwei oder drei Kinder sterben jeden Monat. Dank des Eingreifens unseres Ordens, der privaten Spender, der Energie des Patriarchalvikars Pater David Neuhaus und einem bedeutenden Vermächtnis aus den Vereinigten Staaten wird dieser schrecklichen Situation gerade abgeholfen. Die Heilig-Land-Kommission entdeckte eine Situation, für die alle sich schämen sollten, und heute können wir auf eine gewaltig verbesserte Situation stolz sein. Das ist nur ein Beispiel für die Art, wie die Heilig-Land-Kommission ihr Mandat über den Besuch und den Bau von Projekten hinaus ausweitet.

Die Erhöhung der Gehälter der Lehrer
Eine dringende Notwendigkeit, um die Qualität des Unterrichts in den katholischen Schulen zu erhalten

Die Führungskräfte des lateinischen Patriarchates drängten darauf, dass wir dazu beitragen, die Gehälter der Lehrer in Palästina und in Jordanien zu erhöhen. Bei unserem vorhergehenden Besuch vor Ort sprach der Patriarchalvikar für Jordanien, Msgr. Maroun Lahham mit uns darüber, wie traurig er sei zu sehen, dass ihnen die guten Lehrer wegen der Gehälter unserer Schulen verlorengehen. Das lateinische Patriarchat schlug eine auf fünf Jahre verteilte Gehaltserhörung vor, die das durchschnittliche Gehalt in Jordanien letzten Endes um 720$ und in Palästina um 1.060$ erhöht. Dieses Jahr kostet uns dies 454.000$.
 

Drei neue Projekte 2016
Bauarbeiten an zwei Schulen und einem Seniorenheim

Zusätzlich zu dieser Gehaltserhörung wurden drei Projekte für 2016 vorgestellt, die sich insgesamt auf 1,5 Millionen amerikanische Dollar belaufen.
Die Vorschule in Hashimi entspricht nicht mehr den Vorschriften der jordanischen Gesetzgebung; die Kinder der Vorschule müssen im Erdgeschoss untergebracht sein, damit sie nicht über die Stufen stolpern. Wenn die entsprechenden Arbeiten nicht vorgenommen werden, wird die Schule geschlossen. Die Schule in Tla’el Ali muss einen größeren Pausenhof bekommen, sonst wird auch sie geschlossen. Die Kosten dieser beiden Projekte werden auf 911.000$ geschätzt.
Die letzte Anfrage betrifft die Ergänzung der laufenden Ausgaben des Seniorenheims in Taybeh im Westjordanland. Das lateinische Patriarchat schlägt vor, diesem Dienst eine finanzielle Unterstützung zusätzlich zu den derzeitigen Betriebskosten zukommen zu lassen, die vom Orden bezahlt werden.


(6. August 2016)